Ausgelöst durch die Motion (Nr. 2014/308) des Gemeinderats entwickelt die Stadt Zürich einen «Masterplan HB/Central 2050». Der Hauptbahnhof (HB) und das Central sind bedeutende Verkehrsknotenpunkte in der Stadt Zürich. Nicht nur für den Bahn- und Fussverkehr, sondern auch für den städtischen öffentlichen Verkehr, den Veloverkehr und den motorisierten Individualverkehr. Als wichtiger Umsteigeort für Pendlerinnen und Pendler sowie Ankunftsort von Touristinnen und Touristen, ist das Gebiet stadträumlich und städtebaulich von internationaler Bedeutung. Die Aufgabenstellung verfolgt eine Vielzahl an Zielen für diese Räume: Aus städtebaulicher und stadträumlicher Sicht geht es um die Frage, welche Strassenräume um den Hauptbahnhof als öffentliche Räume für Aufenthalt und Begegnung ausgestaltet und zurückgewonnen werden können. Aus verkehrlicher Sicht ist das steigende Personenaufkommen rund um den HB zu bewältigen und gleichzeitig die erforderliche Kapazität für den öffentlichen Verkehr und für den privaten Verkehr bereitzustellen
Informationen und Hintergrund
Testplanung und Masterplan
Eine Testplanung gemäss SIA 143 eignet sich besonders gut dafür, verschiedene Ideen und Ansätze unter Einbezug sehr vieler Beteiligter auszuloten und Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu entwickeln. In einer zweistufigen Testplanung erarbeiten interdisziplinäre Planerteams Szenarien und Lösungen für den Raum um den HB und das Central. In einer anschliessenden Synthese werden die Ergebnisse konsolidiert und ein Zukunftsbild für die Themenfelder Städtebau, Stadtraum, Sozialraum, Verkehr und Stadtklima entwickelt.
Darauf aufbauend wird anschliessend ein Masterplan erarbeitet. Der Masterplan ist die strategische Grundlage für weitere verkehrliche und stadträumliche Planungen und konkrete Bauprojekte im Gebiet um den Hauptbahnhof und das Central. Im Prozess beteiligt sind die Dienstabteilungen AfS, DAV, VBZ, GSZ, VBZ, STEZ und SOD sowie Vertreter der SBB und des Kantons Zürich.
Strategieprozess Papierwerd Areal
Die Stadt Zürich erarbeitet im Rahmen eines mehrstufigen Strategieprozesses Grundlagen für die Entwicklung des Papierwerd-Areals, damit der Stadtrat über dessen Zukunft entscheiden und das weitere Vorgehen in die Wege leiten kann. Eine gesamtheitliche Interessensabwägung soll einen breit abgestützten Entscheid über die Zukunft des Areals ermöglichen.
Der Strategieprozess Papierwerd-Areal wird durch das Amt für Städtebau geleitet. Die Testplanung HB / Central und der Strategieprozess Papierwerd-Areal werden eng aufeinander abgestimmt.
Der Perimeter
Die erste Echogruppe mitten im Prozess
Die Nutzergruppen dieses zentralen Orts sind sehr vielfältig. Über eine Echogruppe wurden am Samstag 29. Mai 2021 Quartier- und Gewerbevereine, die City Vereinigung, Verkehrs- und Fachverbände und weitere Interessengruppen sowie die gemeinderätliche Spezialkommission Sicherheit und Verkehr in den Erarbeitungsprozess einbezogen.
Die Online-Ausstellung ermöglichte es den eingeladenen Personen, sich in der Woche vor der Veranstaltung zeitunabhängig mit den vier Beiträgen und den Forschungsarbeiten aus einem Seminar der Universität Zürich auseinanderzusetzen. Am Samstagmorgen 29. Mai 2021 wurde der Zwischenstand der Testplanung (Stufe 1) vorgestellt und in Kleingruppen besprochen. Die vier interdisziplinären Planungsteams stellten, auf der Grundlage ihrer Analyse, erste Ideen und verschiedene Zukunftsbilder für eine stadträumliche und verkehrliche Entwicklung des Raums Hauptbahnhof/Central bis 2050 vor. Die beaufttragten Planer*innen konnten ihre Überlegungen zudem in Gruppenarbeiten weiter erläutern.
Die eingeladenen Personen konnten ihre diversen Anliegen und Hinweise direkt mit einer Vertretung der städtischen Projektorganisation besprechen. Die Rückmeldungen der Total gegen 90 Personen war sehr positiv und die Möglichkeit der Information wie auch der Mitwirkung in der ersten Stufe wurde verdankt.
Erkenntnisse und wichtige Hinweise für die Stufe 2 aus der Echogruppe vom 29. Mai 2021
Zukunftsbilder mit mehr Grün, Ansätze zur Hitzeminderung und die Erschliessung der Flussräume fanden in der Echogruppe grosse Zustimmung. Auch bestand ein breiter Konsens darin, den Durchgangsverkehr im Bahnhofsbereich zu vermeiden. Davon profitierten FussgängerInnen, VelofahrerInnen, der öffentliche Verkehr, TaxifahrerInnen wie auch die Warenanlieferung für das Gewerbe. Die Lösungsvorschläge der Teams, wie der Verkehr reduziert, beziehungsweise wohin er verlagert wird, war für einige Teilnehmende noch zu wenig überzeugend dargelegt. Diese Frage wird die Knacknuss der zweiten Stufe der Testplanung sein.
Die ausführliche Dokumentation der Echogruppenveranstaltung vom 29. Mai 2021 wie auch die Präsentation ist hier einsehbar.